Bernd Seestaedt

Fenster (22. Juni 2005)

Fanden unser Dach
überm Kopf.
Benachbart das Rapsfeld,
verhiess des kommenden
Sommers grelle Farbe.
Zum Fenster strömte alles,
des Lichtes Strahl,
wie auch der Duft,
der so benebelnd war
und mischte sich
mit Deinem.
 
  Die Lagerstatt
am Fenster,
erst deinem Eckigen
und später,
meinem Runden.
Wir teilten nicht
die Nacht
des mild gestimmten
Tags.
Entfloh deinem Bett,
deinen Armen,
deiner Wärme.
Mitten im Wohlgefühl
der behaglichen Fremde:
für idealische Zwecke
unabwendbarer Zwist?
Mann des Kopfes
voller hohem Sinn.
Mann des Buchs.
Bin noch längst
nicht angekommen,
bei dir.
Seh dich nicht
wie du bleibst:

Dir immer gleich,
Dir treu.
Frau des Instinkts.

Bernd Seestaedt
Last modified: Wed Jun 22 22:24:08 MEST 2005